Komponistenporträt Nikolaus Brass
Unser Komponistenporträt widmete sich diesmal Nikolaus Brass. Ursprünglich Mediziner, studierte Brass bei Peter Kiesewetter in München, Michael Bayer in Berlin und Helmut Lachenmann in Hannover. Sein umfangreicher Werkkatalog verzeichnet Vokal-, Orchester- und Kammermusik sowie seit einiger Zeit auch Beiträge für das Musiktheater; zahlreiche Rundfunkproduktionen und CD-Veröffentlichungen belegen eindrucksvoll das anhaltende Interesse an seiner Musik. Auf dem Programm des reinen Klavierabends standen neben Werken von Nikolaus Brass (darunter eine Uraufführung) Kompositionen von Franz Liszt und Arnold Schönberg – beide zu ihrer Zeit und auf jeweils ganz eigene Weise Visionäre und Vorreiter der musikalischen Entwicklung. Die Gestaltung des Porträtkonzerts lag ganz in den Händen des international renommierten und gefragten Pianisten Jean-Pierre Collot, eines ausgewiesenen Spezialisten für neue Musik. Ein Gespräch zwischen Collot und Brass ergänzte auf ideale Weise dieses Konzert.
Aktuelles
-
05.12.2024
Konzert I Carl Orff und seine Zeitgenossen
Das neu gegründete WhizArt Ensemble, bestehend aus mehreren auch solistisch tätigen professionellen Musikerinnen und Musikern, präsentiert Werke von Carl Orff und zwei seiner bedeutendsten Zeitgenossen: Richard Strauss und Karl Amadeus Hartmann. Alle drei letztlich so verschiedenen Komponisten wurden in München geboren.
mehr -
14.12.2024
Carl Orff I Der Mond I Bach Chor & Orchester Fürstenfeldbruck
Der Mond geht auf in Fürstenfeldbruck! Genau 85 Jahre nach seiner Uraufführung in München ist Carl Orffs Bühnenerstling, das Kleine Welttheater nach einem Märchen der Gebrüder Grimm, nun in einer beachtlichen halbszenischen Aufführung durch den Bach Chor & Orchester im Stadtsaal zu erleben. Dass sich hinter dem Werk – einem gerade heute wieder brandaktuellen Gleichnis von der Störung und Wiederherstellung der Weltordnung – weit mehr verbirgt als nur ein harmloses Märchen, wird vor allem während der Unterweltszene mit ihrer zum Teil sehr scharfen Gesellschaftskritik spürbar.
mehr -
04.11.2024
Farben und Formen I Konzertkritik von Robert Jungwirth
(München, 30. Oktober 2024) Auf dem Weg zu seinem unverwechselbaren Personalstil fand Carl Orff Anregungen nicht nur in der Musik seiner Zeit – etwa bei Strawinsky, Schönberg oder Debussy – er blickte auch zurück in der Musikgeschichte. So bearbeitete er Werke von Claudio Monteverdi oder Lieder des Mittelalters. Das Münchner Ensemble risonanze erranti unter seinem Leiter Peter Tilling stellte jetzt im Münchner Orff-Zentrum die „Zehn Cantus-Firmus-Sätze alter Melodien“ vor, die Orff 1929 „umkomponiert“ hat – nicht radikal, aber doch mit Vergnügen an ungewöhnlichen Klangkombinationen und Harmonien. Dabei steht es den Interpreten frei, ob man die Sätze nun mit Singstimmen oder Instrumenten aufführt.
mehr - Alle aktuellen Meldungen
Das Orff-Zentrum München in der Kaulbachstrasse 16 ist eine Einrichtung des Freistaats Bayern. Es wurde 1990 eröffnet, »um die lebendige Auseinandersetzung mit Leben und Schaffen des Komponisten Carl Orff zu fördern und der wissenschaftlichen Erforschung seines Werkes neue Impulse zu geben«. Direktor des Instituts ist der Musikwissenschaftler Dr. Thomas Rösch. Nahezu der gesamte Nachlass Carl Orffs ist hier gelagert. Denn das Orff-Zentrum München arbeitet eng mit der Carl-Orff-Stiftung, der Eigentümerin des Nachlasses, zusammen, einer gemeinnützigen öffentlichen Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Dießen am Ammersee. Hier im nahen St. Georgen lebte der Komponist von 1955 bis zu seinem Tode 1982. Noch heute kann man sein Arbeitszimmer besichtigen, seine umfassende Bibliothek und vielerlei wertvolle Instrumente sehen, u. a. den Flügel, auf dem auch die Carmina Burana komponiert wurden. Testamentarisch hatte Orff verfügt, dass seine Witwe Liselotte (1930–2012) den Nachlass verwaltet. In Kontakt mit dem Freistaat Bayern begab man sich bald nach seinem Tod auf die Suche nach einem Sitz für Orffs Nachlass in München. Zufällig stieß man auf das ansehnliche Gebäude in der Kaulbachstraße, ohne zu ahnen, dass einst genau hier von 1936 bis 1944 die Günther-Schule ihren Sitz hatte, jene Ausbildungsstätte für Gymnastik, Rhythmik, Musik und Tanz, die Carl Orff zusammen mit Dorothee Günther 1924 gegründet hatte und aus der das Orff-Schulwerk als Elementare Musikübung (1932–35) hervorging. Ab 1967 war hier die Münchner Hochschule für Fernsehen und Film untergebracht und es gingen Größen wie Wim Wenders, Alexander Kluge und Bernd Eichinger ein und aus. Mit dem Orff-Zentrum München fand das Haus 1990 zu seiner Bestimmung zurück. Heute wird hier Orffs Nachlass von Wissenschaftlern betreut, sein Schaffen und seine Biografie erforscht und sämtliches Material von und über Carl Orff gesammelt und archiviert. In dem schönen Saal im ersten Obergeschoss finden Veranstaltungen, wie Konzerte, Filmvorführungen, Vorträge, Symposien, Ausstellungen und vieles mehr statt.